PS: Bei unserer Blindverkostung mit Kindern ging es nicht nur ums Schmecken, sondern auch um jede Menge Spaß und Überraschungen. Die kleinen Tester haben uns gezeigt, wie ehrlich und direkt Geschmäcker wahrgenommen werden – mit vielen lustigen Momenten. Schaut selbst in das Video.
Liebe Leserinnen und Leser,
ich muss es einfach loswerden:
Diese einseitigen Berichte kann ich nicht mehr sehen.
„Immer nur graues Gemüse, trockene Nudeln und genervte Gesichter“ – und dazu manipulierte Fotos, die so inszeniert sind, dass man nur Schlechtes denken kann.
Dazu kommen schlechte Noten in der Presse.
Weißt du, was dabei fehlt? Die Wahrheit.
Denn ich erlebe jeden Tag etwas ganz anderes:
Ich sehe, wie unsere Küche schon vor Sonnenaufgang erwacht.
Ich sehe, wie die ersten Töpfe leise vor sich hin blubbern.
Ich sehe, wie frische Kräuter geschnitten werden – nicht aus der Tüte, sondern direkt vom Markt.
Und ich sehe Kinder mit leuchtenden Augen, die sagen: „Das schmeckt wie bei Oma.“
Was bei uns wirklich passiert:
• Wir kochen mit Liebe, nicht nur nach Plan.
• Wir bringen Vielfalt auf den Teller – von Spätzle bis Couscous.
• Wir machen Ernährungsabenteuer – Kinder probieren Neues, oft zum ersten Mal.
Zwischen Herzblut und Herausforderung
Ja, unser Budget ist knapp.
Ja, Geschmäcker ändern sich täglich – Montag geliebt, Dienstag verschmäht.
Und klar: Nicht jeder Teller sieht aus wie im Kochbuch.
Aber hinter jedem Essen steckt eine Entscheidung:
Für Qualität. Für frische Zutaten. Für das Wohl unserer Kinder.
Und für die Liebe zum Beruf.
Warum ich das erzähle?
Weil wir anfangen sollten, auch das Gute zu sehen.
Den Moment zu feiern, wenn 20 Teller leer zurückkommen.
Wir sollten uns freuen, wenn ein Kind stolz sagt: „Ich habe heute Brokkoli gegessen – freiwillig!“
Gutes Kita- und Schulessen passiert nicht nebenbei. Es erfordert tägliche Hingabe.
Das ist meine Herzensüberzeugung.
Essen ist mehr, als satt zu werden.
Es ist Geborgenheit auf dem Teller.
Wärme, die man schmeckt.
Ein Stück Kindheit, das bleibt.
Und deshalb werde ich nicht aufhören, diese Geschichten zu erzählen.
– bis sie lauter sind als jedes schlechte Foto von kaltem Gemüse oder der einsamen Kartoffel mit einem Löffel Quark.
Heike Rettel, Saar-Retti ❤️